Politische Geographie in unsicheren Zeiten
22.-24. Mai 2025 in Freiburg
Die Gegenwart ist durch massive politische Verschiebungen und einer damit einhergehenden Verunsicherung gekennzeichnet. Mit der russischen Invasion in die Ukraine wird wieder Krieg in Europa geführt, geopolitische Spannungen und Konflikte nehmen zu, populistische und autoritäre Politiken erleben weltweit eine Renaissance und planetarische Umweltveränderungen schreiten voran. Damit stehen vermeintliche gesellschaftliche und politische Gewissheiten, etwa bezogen auf geopolitische und militärische Allianzen, Demokratie und Souveränität, Wirtschaftsbeziehungen, Migration oder internationale Umwelt- und Klimapolitik (erneut) zur Disposition.
Die zunehmenden Unsicherheiten der politischen Gegenwart beeinflussen raumbezogene Praktiken, Aushandlungsprozesse und Entscheidungen in sehr unterschiedlichen Bereichen und auf verschiedenen Skalenebenen. Vor diesem Hintergrund laden wir Beiträge aus allen Teilbereichen der Politischen Geographie ein, die sich theoretisch, methodisch und empirisch mit der Frage befassen, wie sich (Un)Sicherheit verändert, wie sie politisch verhandelt wird und welche räumlichen Dynamiken dabei entstehen. Mögliche Themen können sein:
- Die Rückkehr der Geopolitik und Neuverhandlung geopolitischer Leitbilder in unterschiedlichen nationalen und internationalen Zusammenhängen und gesellschaftlichen Sphären
- Die Reorganisation, Fragilität und Sicherung globaler Handelsbeziehungen und Warenketten unter dem Einfluss geopolitischer und geoökonomischer Logiken
- Populistische und autoritäre Einflüsse auf Klima- und Umweltpolitik auf unterschiedlichen Maßstabsebenen und in unterschiedlichen politischen Kontexten
- Konsequenzen der neuen politischen Unsicherheiten für die Aushandlung von Grenzen, Migration und Zugehörigkeit
- Aufrüstung, Versicherheitlichung und die sich verändernde Rolle des Militärs in Deutschland und weltweit
- Die Verschneidung, Überlagerung und wechselseitige Beeinflussung von Unsicherheiten über verschiedene Scales
- Dekoloniale, feministische und andere emanzipatorische Kämpfe im Kontext gesellschaftlicher Verunsicherungen
- Historische Geographien von Sicherheit und Unsicherheit und ihre Implikationen für aktuelle Diskussionen um Sicherheit, Unsicherheit und Krisen.
Daneben sind auch Einreichungen zu weiteren Themenfeldern der Politischen Geographie willkommen.
Wir bitten um die Einreichung von Einzelbeiträgen mit Titel und Abstract (200 Wörter) bis zum 28.2.2025 an wine@geographie.uni-freiburg.de. Gerne können auch thematisch zusammenhängende Sitzungen von 3–4 Vorträgen oder Vorschläge für interaktivere Formate (Workshops, Diskussion mit Kurzinputs, etc.) eingereicht werden. Wir rechnen derzeit vorbehaltlich der noch ausstehenden Programmplanung mit einer Länge von 90 Minuten pro Sitzung.
Die Tagung startet am frühen Abend des 22.5. mit einer Keynote-Lecture von Prof. Dr. Corey Johnson (UNC Greensboro), gefolgt von Vorträgen und Diskussionsformaten am Freitag (23.5.) und Samstagvormittag (24.5.).
Annika Mattissek & Thilo Wiertz für das Freiburger Organisationsteam