Call for papers
Konferenz zum Thema:
Karten machen !
Bildungspotentiale, didaktische Ansätze und deutsch-französische Perspektiven
11.-12. Juni 2025 in Köln
Thema der Konferenz
In den Medien oder in sozialen Netzwerken werden wir jeden Tag mit Karten konfrontiert. Dieses Medium ist in der Tat sehr effektiv zur Kommunikation von räumlichen Informationen, Weltbildern und zur fachlichen Untermauerung von Positionen im gesellschaftlichen1 Diskurs. Karten sind ein nützliches Instrument für die Argumentation. Sie können auch eine aktive Beteiligung der Schüler*innen an öffentlichen Debatten ermöglichen. Auch die Reflexion über Karten ist wichtig, da sonst die Gefahr besteht, dass Schüler*innen diese unkritisch als tatsächliche Abbildung der Realität verstehen2. Die Fähigkeit, selbst Karten zu produzieren, ist daher eine gute Möglichkeit, die Potentiale des Mediums zu erkennen, eigene Standpunkte darzustellen und zu belegen, die Welt zu verstehen und Mündigkeit3 zu erreichen.
Dieses faszinierende Medium bietet, besonders im Rahmen der Erstellung eigener Karten, ein außergewöhnliches pädagogisches Potenzial, das es im Kontext geographischer Bildung noch besser zu erfassen und zu nutzen gilt.
Der erste Tag dieser Konferenz ist den theoretischen Herausforderungen, empirischen Ergebnissen und neuen didaktischen Ansätzen zur Implementation von Kartenproduktion im Geographieunterricht gewidmet. Am zweiten Tag werden Workshops angeboten, in denen mögliche Unterrichtsmethoden für die Erstellung von Karten im Unterricht besprochen werden. Der Schwerpunkt wird auf didaktischen Ansätzen liegen, die sich leicht in den Unterricht integrieren lassen und keine komplexen technischen Fähigkeiten erfordern. Französische Ansätze zur Erstellung von Croquis (Kartenskizzen) werden vorgestellt und diskutiert. Parallel zu den Vorträgen wird eine Ausstellung französischer Karten über Deutschland gezeigt und die Preise des deutsch-französischen Kartenwettbewerbs zum Thema „Herausforderungen Europas“, an dem über 1000 Schülerinnen und Schüler teilgenommen haben, werden verliehen.
Ziel der Konferenz ist es, eine internationale Diskussion zu den didaktischen Potentialen und Herausforderungen der Kartenproduktion im Unterricht anzustoßen und unterrichtspraktische Ansätze
zu erproben. Diese Konferenz richtet sich an alle, die sich für Karten, ihre Produktion im Bildungsbereich und ihren didaktischen Wert interessieren. Lehrer*innen sind besonders herzlich eingeladen.
Beiträge
Die Ausschreibung ist offen für zwei Arten von Beiträgen:
1) Wissenschaftlicher Beitrag (theoretischer oder empirischer Schwerpunkt möglich). Diese Beiträge werden 20 Minuten dauern + 10 min Diskussion.
2) Workshops zur Kartenerstellung – Diese Veranstaltungen werden jeweils eine Stunde dauern. Beachten Sie, dass es möglich ist, mehrere Beiträge anzubieten.
- Möglichkeit 1 : Wissenschaftlicher Beitrag
Wir erwarten 20-minütige Präsentationen zu dem vorgeschlagenen Thema. Das wissenschaftliche Komitee des Kolloquiums wird alle Vorschläge berücksichtigen, die sich mit der Fragestellung befassen.
Hier sind jedoch einige mögliche Schwerpunkte:
- Didaktische Ansätze zur Kartenerstellung mit Schüler*innen oder Studierenden ;
- Potentiale und Herausforderung der Kartenerstellung im Unterricht ;
- Ergebnisse von empirischen Studien ;
- …
- Möglichkeit 2 : Workshops zur Kartenerstellung
Ziel der Workshops ist es, Lehrer*innen innovative didaktische Ansätze für die Erstellung von Karten im Geographieunterricht vorzustellen, diese gemeinsam zu erproben und zu diskutieren.
Die Workshops können sich auf die Erstellung von Karten durch die Schüler*innen per Hand oder am Computer beziehen.
Hier sind vier Beispiele für Workshops, die angeboten werden könnten:
- Die Sprache der Karte: ihre Grammatik und ihr Wortschatz ;
- Die Methode des Croquis in Frankreich- Vom Text zur Karte: Ein Workshop, in dem die Teilnehmer*innen eine Karte anhand eines vorgegebenen Textes erstellen sollen ;
- Erstellung einer biografischen Karte über Migrationswege ;
- Kartenbasierte Argumentation ;
- …
Modalitäten
Die Vorschläge (1000 Zeichen ohne Leerzeichen) sind bis zum 15. März 2025 an folgende Adresse zu senden. Bitte geben Sie Ihre Kontaktdaten, Ihre Funktion und die Institution, der Sie angehören an: bgoffin@uni-koeln.de
Alle Vorschläge werden von einem wissenschaftlichen Komitee geprüft. Die Anmeldung und die Teilnahme an der Konferenz sind kostenlos. Reise- und Verpflegungskosten können nicht übernommen werden.
1 Harley, J. B. 1989. Deconstructing the map. Cartographica: The International Journal for Geographic Information and Geovisualization 26(2):1–20. doi: 10.3138/E635-7827-1757-9T53. Oder Monmonier, M. 1996. How to lie with maps. Chicago: University of Chicago Press.
2 Jekel, T., Gryl, I., Lauffenburger, M., Kanwischer, D., Budke, A., & Schulze, U. (2024). Reflection, Argumentation, and Participation through Geomedia: A Model of Emancipatory Use for Teacher Training. Journal of Geography, 1–10. https://doi.org/10.1080/00221341.2024.2432933
3 Gryl, I., and T. Jekel. 2012. Re-centering geoinformation in secondary education: Toward a spatial citizenship approach. Cartographica: The International Journal for Geographic Information and Geovisualization 47 (1):18–28. doi: 10.3138/carto.47.1.18
Alexandra Budke und Benoît Goffin
Institut für Geographiedidaktik / Universität zu Köln