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52. Treffen des AK Stadtzukünfte am 10./11. Juli 2025 in Heidelberg: Nachwuchsforum

Wie gelingt es, nachhaltige, gesunde und gerechte Zukünfte zu gestalten? Welchen Beitrag kann und sollte Wissenschaft dazu leisten? Und wie gelingt der Wissenstransfer in die Praxis? Am 10. und 11.07.2025 kamen rund 25 Wissenschaftler*innen in Heidelberg zusammen, um diese Fragen im Kontext laufender Forschungsprojekte zu diskutieren. Das 52. Treffen des AK Stadtzukünfte wurde von der AG Stadtgeographie (Geographisches Institut, Universität Heidelberg) unter der Leitung von Prof. Ulrike Gerhard zusammen mit den AK-Sprecher*innen Prof. Ludger Basten und Prof. Uta Hohn organisiert und war als Nachwuchsforum konzipiert.

Auf dem Treffen erwarteten die Teilnehmenden acht Vorträge, die sich in ihrem thematischen Fokus sowie in der konzeptionellen und methodischen Vorgehensweise als sehr vielfältig erwiesen und mehrheitlich von Nachwuchswissenschaftler*innen gehalten wurden. Jochen Burger (RWTH Aachen) berichtete aus seinem Promotionsprojekt, in dem er Lichtkunstfestivals als neuartigen Eventtypus in der Stadtentwicklung begreift, und Christina Rutka (Hochschule RheinMain) erläuterte ihr Promotionsvorhaben, das die genderungleiche Nutzung von Bikesharing-Angeboten thematisiert. Um städtische Eigentumskonflikte, insbesondere hinsichtlich des Einflusses von Kleinvermietenden, ging es im Vortrag von Dr. Philipp Kadelke (TU Dortmund), während Prof. Dr. Tabea Bork-Hüffer (Universität Heidelberg) über ein empirisches Projekt zu den Verschränkungen von Disabilities, Technologien und (öffentlichem) Raum berichtete.

Den zweiten Tagungstag eröffnete Jun.-Prof. Dr. Carola Fricke (Universität des Saarlandes) mit ihrem Vortrag über einstürzende Altbauten in Bordeaux und deren politische, materielle und umweltliche Bezüge. Anschließend betrachtete Carla Jung-König (Universität Heidelberg) die Potenziale einer Personalunion zwischen Wissenschaft und Verwaltung als Werkzeug für Wissenstransfer und wichtige Methode der Stadtforschung. Die Stadtverwaltung spielte auch beim Vortrag von Dominic Behde (HafenCity Universität Hamburg) eine Rolle, als er über die kommunalen Handlungsansätze und Steuerungsmöglichkeiten zur Gestaltung gesunder Kleinstädte referierte. Zum Abschluss des Vortragsprogramms stellten Anne Morlock, Magnus Mangold und Marc Heptig (Universität Heidelberg) die Ergebnisse einer dreijährigen wissenschaftlichen Begleitforschung zum Heidelberger Innenstadtprojekt „Mittendrinnenstadt“ vor, die im Rahmen des Bundesprogramms „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ (ZIZ) gefördert wurde.

Eine Exkursion in die Heidelberger Südstadt rundete die 2-tägige Tagung ab. Silke Klein vom Stadtplanungsamt Heidelberg führte die Gruppe auf einer 2-stündigen Route durch die Konversionsflächen Mark-Twain-Village und Campbell Barracks. Auf dem ehemaligen Hauptquartier der US-Streitkräfte in Europa und dem Hauptquartier der Landstreitkräfte der NATO entstehen seit dem Abzug des Militärs im Jahr 2013 neue urbane Quartiere mit einer Mischung aus Wohnen, Gewerbe, Kultur und Bildung. Auf dem Weg durch die rund 43 Hektar großen Konversionsflächen standen neben dem Planungsprozess die Gestaltung des sogenannten „Anderen Parks“ sowie die gemeinschaftlichen Wohnprojekte durch die aktiven Baugruppen vor Ort im Fokus.

Wir bedanken uns bei allen Vortragenden und Teilnehmenden für die spannenden Impulse und den fruchtbaren Austausch!

Marc Heptig und Ulrike Gerhard, Universität Heidelberg