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AK Geoarchäologie und Arbeitsgruppe Paläopedologie: 19. Jahrestagung

  1. Jahrestagung des Arbeitskreises Geoarchäologie gemeinsam mit der Arbeitsgruppe Paläopedologie vom 6. bis zum 9. Juni in Wilhelmshaven

Die Arbeitsgruppe von Prof. Felix Bittmann vom Niedersächsischen Institut für historische Küstenforschung (NIhK) war in diesem Jahr Gastgeber für die gemeinsame Jahrestagung des Arbeitskreises Geoarchäologie und der Arbeitsgruppe Paläopedologie. In den vergangen Jahren hat es sich sehr gut eingespielt, dass die beiden Gruppen ab und zu in unregelmäßigen Abständen gemeinsam tagen.

Die Tagung begann am Donnerstagabend zünftig mit dem Icebreaker am NIhK bei Fischbrötchen und Getränken. Freitags folgten vier thematisch abwechslungsreiche Vortragssessions sowie die Postersession mit gemeinsamem Mittagessen im Gorch Fock-Haus in Wilhelmshaven.

Gegen Abend fanden die Mitgliederversammlungen statt. Birgit Terhorst (Würzburg), Sprecherin der AG Paläopedologie, kündigte eine Diskussion zu einer etwaigen Revitalisierung und Neuausrichtung der Arbeitsgruppe an. Für die nächste Tagung der AG Paläopedologie 2025, voraussichtlich Anfang Juni, wird nach einer Absage noch ein neuer Austragungsort gesucht; Vorschläge dazu liegen vor. Die Tagung 2026 wird von Daniela Sauer in Göttingen ausgerichtet. Für 2027 ist wieder eine gemeinsame Tagung mit dem AK Geoarchäologie geplant.

Für den AK Geoarchäologie berichteten die beiden Sprecher Christopher Miller (Tübingen) und Christian Stolz (Flensburg) über den Fortgang des internationalen Lehrbuchprojektes Geoarchaeology, an dem der Arbeitskreis aktuell gemeinsam mit dem Springer-Verlag arbeitet. Ziel ist es, eine spezielle mitteleuropäische Sichtweise auf die stark interdisziplinär ausgerichtete Disziplin der Geoarchäologie auch einem internationalen Publikum in englischer Sprache zugänglich zu machen. 95 % der Beiträge sind bereits fertig. Beteiligt sind mehr als 30 Arbeitsgruppen aus dem In- und Ausland und über 70 Autorinnen und Autoren. Mit der Veröffentlichung wird Anfang 2025 gerechnet. Weiterhin berichteten die beiden Sprecher von vergangenen und zukünftigen Tagungen, an denen sich der AK Geoarchäologie beteiligte. Kurz diskutiert wurde die geringe Resonanz auf die Session anlässlich des Deutschen Kongresses für Geographie (DKG) in Frankfurt und der generell als äußerst gering empfundene Anteil an physisch-geographischen Inhalten auf dieser Veranstaltung. Eine Zukünftige Beteiligung sollte daher nur noch in enger Abstimmung mit anderen physische-geographischen Arbeitskreisen, wie der Deutschen Gesellschaft für Geomorphologie (DGGM), erfolgen, jedoch nicht mehr alleine. Festgelegt wurde ferner, dass die kommende, 20. Jahrestagung des AK Geoarchäologie vom 21. bis 24. Mai 2025 gemeinsam mit der internationalen Gruppe Developing International Geoarchaeology (DIG) in Tübingen stattfinden wird. Die Tagung wird ausnahmsweise komplett in englischer Sprache veranstaltet. Die Jahrestagung 2026 findet an der Europa-Universität in Flensburg in Zusammenarbeit mit dem Archäologischen Landesamt Schleswig-Holstein und der CAU Kiel statt.

Samstags und sonntags folgten zwei gut besuchte Tagungsexkursionen unter der Leitung von Felix Bittmann, Thorsten Becker, Stefan Krabath und Kira Raith (alle NIhK) sowie Ernst Gehrt (Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie, LBEG, in Hannover). Die erste Exkursion führte auf die Halbinsel Budjadingen im Landkreis Wesermarsch, wo es um die Untersuchung von Wurten, Strandwällen sowie um die archäologische Entschlüsselung der Kulturlandschaftsgenese im Allgemeinen ging. Sonntags führte die Exkursion nach Elisabethfehn im Landkreis Cloppenburg, wo mehrere offene Bodenprofile aus dem Themenkreis der früheren Moor- und Fehnkultur diskutiert wurden. Der Abschluss fand im örtlichen Moor- und Fehnmuseum statt.

 

Abb. 1: Die Exkursionsgruppe auf der fast 2000 Jahre alten Wurt „Hasenburg“ in Budjadingen (Foto: Stefan Krabath).

Abb. 2: Ernst Gehrt vom LBEG Hannover (links) erläuterte die Landschaft in der früheren Fehnkolonie Elisabethfehn im Landkreis Cloppenburg anhand von Schlüsselprofilen (Foto: Christian Stolz).

Prof. Dr. Christian Stolz (Flensburg)