CfP für einen Sammelband zum Themenschwerpunkt
Handel in Krisenzeiten:
Nationale und internationale Akteure und Wertschöpfungsketten im Ringen um Resilienz und Nachhaltigkeit im Kontext multipler Krisen
Peter Dannenberg (Köln), Alexander Follmann (Köln) und Elmar Kulke (Berlin)
Während Krisen im globalen Süden oft eher der Regelfall sind, erfahren auch Deutschland und die Länder des globalen Nordens in den letzten Jahren eine Reihe von Krisen. Zu nennen sind hier insbesondere die globale Klima- und Umweltkrise, die Nachwirkungen der Coronapandemie, der Krieg in der Ukraine und die gewachsenen geopolitischen Spannungen, die sich u. a. in einem Handelskonflikt zwischen den USA und China ausdrücken. Diese aktuellen Entwicklungen werden dabei als multiple Krisen oder auch als Polykrise bezeichnet, das heißt sie überlappen sich nicht nur zeitlich, sondern sind eng miteinander verbunden und verstärken sich teilweise gegenseitig. Für die verschiedenen Akteure des Handels stellen sich hierbei teils sehr unterschiedliche Herausforderungen, die sich nicht zuletzt in Unterbrechungen der Lieferketten, volatilen Einkaufspreisen und Betriebskosten sowie veränderten Konsumentenverhalten äußern.
Dabei sind es häufig nicht nur die Krisen im engeren Sinn, die oft erhebliche Auswirkungen auf die Gesellschaft im Allgemeinen und den Handel im Konkreten haben. Oft sind es auch die verschiedenen Maßnahmen im Umgang mit diesen Krisen, die den Handel und seine Akteure beeinflussen. Dies zeigte sich etwa während der Coronapandemie im Kontext der Lockdowns oder aktuell am Beispiel der Handelssanktionen gegen Russland, neuer Zölle gegen China oder dem neuen EU-Lieferkettengesetz.
Vor diesem Hintergrund lädt der geplante Sammelband zu Beiträgen ein, die sich z. B. mit einer der folgenden Fragestellungen beschäftigen:
- Welche aktuellen lokalen, nationalen und internationalen Beispiele zur Wirkung von Krisen im Handel und/oder entlang der Wertschöpfungsketten lassen sich exemplarisch erkennen und ggf. auch erklären?
- Welche aktuellen Maßnahmen im Kontext von Krisen lassen sich identifizieren, die auf den Handel und/oder seine Wertschöpfungsketten Einfluss nehmen?
- Welche Wirkungsmechanismen treten hierbei auf, und inwiefern treten zum Beispiel unterschiedliche Wechselwirkungen auf?
- Welche Strategien können die unterschiedlichen Akteure entwickeln, um resilient und nachhaltig im Kontext multipler Krisen zu agieren und zu bestehen?
Während die einzelnen Beiträge naturgemäß Fallbeispiele einzelner Akteure und Entwicklungen darstellen können, sollen durch ein Rahmenkapitel größere globale Zusammenhänge abgebildet und konzeptualisiert werden. Hierbei werden insbesondere Ansätze zu Krisen, Resilienz und Wertschöpfungsketten (als Transporteure von Krisen und Resilienz-Maßnahmen) betrachtet. Der Sammelband lädt entsprechend Beiträge zum weiteren Bereich des Handels und unterschiedlichen Bereichen und Segmenten von Wertschöpfungsketten ein, aber auch solche, die sich z. B. mit politischen oder weiteren institutionellen Rahmenbedingungen beschäftigen. Erwünscht sind explizit auch Fallstudien aus dem globalen Ausland.
Wir möchten insbesondere auch Nachwuchswissenschaftler*innen sowie Bearbeiter*innen von relevanten Abschlussarbeiten zur Einreichung von Beitragsangeboten ermutigen. Bitte schicken Sie Ihren Abstract (max. 300 Wörter) bis 15. Oktober 2024 an Susanne Weber <susanne.weber@uni-koeln.de> . Der fertige Beitrag muss bis spätestens 15. April 2025 eingereicht werden und sollte circa 8.000 – 12.000 Wörter (inkl. Literatur) umfassen.
(Voraussichtlicher) Zeitplan:
15. Oktober 2024: Deadline zur Einreichung eines Abstracts
15. April 2025: Einreichung des fertigen Beitrages
30. Mai 2025: Rückmeldung und Überarbeitung
30. Juni 2025: Einreichung des überarbeiteten Beitrages
August/ September 2025: Publikation