Die Macht des Planetaren – Geographien der Transformation zwischen Intervention und Reflexion
Mit einer Eröffnungs-Lecture von Prof. Erik Swyngedouw
23.-25.05.2024, Schlossplatz 2, Münster
Aufbruch in ein ökologisches Zeitalter, geopolitische Zeitenwende, Beginn einer neuen erdgeschichtlichen Epoche: Die Gegenwartsdiagnosen könnten kaum grundlegender und weitreichender sein. Vor dem Hintergrund der auf der NKG 2023 diskutierten Vielfachkrisen wie Klima-, Gesundheits- und Energiekrisen sowie dem Gewahrwerden der planetaren Grenzen (DKG 2023) erweisen sich die Geowissenschaften als einer der akademischen Orte, der „zukunftsorientierte“ Reflexionen und Lösungen anbietet: Klimaanpassung, Mitigation und Resilienz, Umweltgerechtigkeit, smarte und nachhaltige Stadtentwicklung, Global Health Security und Planetary Health, Ökosystemdienstleistungen, CO2-Senken, geopolitische Risikoszenarien, globale Sicherheitsarchitekturen, Erstarken anti-demokratischer Kräfte, Deglobalisierung und Postwachstum …, die Liste an möglichen Themen und Konzepten, an denen Geograph*innen in Hochschule und Praxis arbeiten, ist lang. Gleichzeitig kritisieren sozial- und humangeographische Ansätze im Zuge des planetary turns, dass bei dem Versuch, die gegenwärtigen Herausforderungen zu bearbeiten, die Fokussierung auf das „Gattungswesen Mensch“ häufig zu kurz greift. Neben Theorien, die ausgehend von Mensch und Gesellschaft räumliche Prozesse auf lokaler, nationaler und globaler Ebene analysieren, gewinnt die Frage an Bedeutung, inwiefern die Vergesellschaftung mit nicht-menschlichen Lebewesen entscheidend für das Überleben auf diesem Planeten ist. Das wirft auch die Frage auf, welche Formen der Teilhabe, des Politischen und der damit verbundenen Machtverhältnisse nach dem planetaren Turn eine Rolle spielen. Diese Aspekte wollen wir im Rahmen der Tagung anhand von drei Leitfragen:
- Wie lässt sich das Politische planetarer Geographien denken?
- Welche Zukünfte kommen mit welchen Theorien in den Blick?
- Wo verortet sich die Neue Kulturgeographie angesichts der Dringlichkeit der aktuellen Krisen zwischen Reflexion und Interventionen in die Praxis?
Zur Diskussion dieser Fragen laden wir ins Schloss der Universität Münster ein. Prof. Erik Swyngedouw (University of Manchester) wird in das Thema der Tagung mit einer Keynote-Lecture einführen. Neben Beiträgen zum Thema der Tagung, bietet die Veranstaltung wie gewohnt ein breites Spektrum weiterer Themen und Debatten, das in über 160 eingereichten Beiträgen zum Ausdruck kommt. Ein vorläufiges Programm und alle Details zur Tagung finden sich unter: https://kulturgeographie.org/.
Die Anmeldung zur Tagung ab bis 30.04.2024 möglich unter https://indico.uni-muenster.de/event/2166/. Wir freuen uns auf alle, die mit uns in Münster diskutieren wollen!
Iris Dzudzek und Paul Reuber für das NKG Orga-Team in Münster