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Bericht: Jahrestagung AK Geoarchäologie

  1. Jahrestagung des Arbeitskreises Geoarchäologie gemeinsam mit internationalen Arbeitsgruppe DIG (Developing International Geoarchaeology) in Tübingen

Der Arbeitskreis Geoarchäologie ist nicht nur in starkem Maße interdisziplinär ausgerichtet. Auch die Zusammenarbeit von Arbeitsgruppen über Ländergrenzen und Kontinente hinweg ist für viele der über 200 Mitglieder Teil ihrer täglichen Arbeit. So fand die diesjährige 20. Jahrestagung mit weit über 100 Teilnehmern an der Universität Tübingen gemeinsam mit der internationalen Arbeitsgruppe DIG (Developning International Geoarchaeology) statt. Gastgeber war das Team um Prof. Dr. Christopher Miller aus Tübingen, der in beiden Arbeitskreisen seit vielen Jahren aktiv ist.

Das diesjährige Treffen begann am Mittwoch, 21. Mai, mit einer Icebreaker-Veranstaltung im Paläontologischen Museum der Universität.  Danach folgten zwei Tage mit mehr als 40 Vorträgen und zwei gut besuchten Poster-Sessions, die bei schönem Wetter im Freien, nämlich im Hof des historischen Pfleghofs in der Tübinger Altstadt stattfinden konnten. Höhepunkte der Tagung waren zwei Keynote-Vorträge. Am Donnerstag-Abend referierte der international bekannte Archäologe Rolfe Mandel von der University of Kansas über geoarchäologische Ansätze zur Entschlüsselung der ersten Besiedelung des amerikanischen Kontinents. Danach folgte das Konferenzdinner. Freitags sprach Prof. Vera Aldeias von der Universität der Algarve (Portugal) über die Rolle der Geoarchäologie bei Ausgrabungsstrategien und biomolekularen Analysen. An die Tagung schloss sich eine Museumstour auf Schloss Hohentübingen an sowie am Samstag eine Exkursion auf die Schwäbische Alb mit Besichtigung der weltbekannten Fundstätte Hohlefels. Sonntags endete die Tagung mit einem Workshop zur Mikromorphologie.

Auf der Mitgliederversammlung blickten die beiden Arbeitskreissprecher Christian Stolz und Christopher Miller auf das vergangene Jahr zurück und kündigten das Erscheinen der englischsprachigen Fassung des bislang überaus erfolgreichen Geoarchäologie-Lehrbuchs im Springer-Verlag für das laufende Jahr an. Der Arbeitskreis Geoarchäologie selbst besteht bereits seit 22 Jahren, obwohl die diesjährige Tagung erst die 20. war. Denn erst ein Jahr nach seiner Gründung 2004 fand die erste Arbeitskreistagung in Thurnau bei Bayreuth statt. Und in der Hochzeit der Corona-Pandemie 2020 musste die Tagung ausfallen. 2021 fand sie virtuell statt.

Die nächste Tagungsort des Arbeitskreises Geoarchäologie ist 2026 die Europa-Universität Flensburg. Gastgeber ist das Team um Christian Stolz von der Arbeitsgruppe Physische Geographie. Beteiligt sein wird auch das Archäologische Landesamt Schleswig-Holstein mit dem Landesarchäologen Ulf Ickerodt. Geplant ist u.a. eine Exkursion zu aktuellen Grabungen und geoarchäologischen sowie landeskundlichen Besonderheiten auf der Halbinsel Angeln, dem äußersten nordöstlichen Teil Schleswig-Holsteins.

Abb. 1: Über 100 Personen aus dem In- und Ausland, darunter viele aus den USA, besuchten die Tagung. Hier das Gruppenfoto im Hof des historischen Pfleghofs in der Tübinger Altstadt.

Prof. Dr. Christian Stolz (Flensburg)