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Rundbrief Geographie Heft 314

Veröffentlicht im Rundbrief 314

Arbeitskreise: Bericht AK Wüstenrandforschung

Bericht über die 30. Jahrestagungen in Raischholzhausen

Vom 7. bis 8. Februar 2025 fand die 30. Tagung des Arbeitskreises Wüstenrandforschung im Schloss Rauischholzhausen unter reger Beteiligung von 40 Trockengebietsforscherinnen und -forschern statt, u.a. mit internationalen (Online-)Gästen aus Afghanistan und dem Iran. Die Tagungwird traditionell sowohl von „erfahrenen“ Kolleginnen und Kollegen als auch von Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftlern besucht. 16 Vorträge sowie zehn Poster wurden präsentiert und intensiv diskutiert. Darüber hinaus blieb auf der Veranstaltung ausreichend Gelegenheit zu Netzwerkbildung, Kontaktpflege und Entwicklung neuer Projektideen. Zunächst gab O. BUBENZER, Heidelberg, einen  Überblick der in diesem Jahr relevanten Tagungen und Veranstaltungen (u. a. EGU, AK Geoarchäologie, Deutsche Gesellschaft für Geomorphologie, Oxford Desert Conference, Japanese Association for Arid Land Studies). C. OPP, Marburg, berichtete zudem von der 2. Central Asian Dust Conference (15.–22. April 2024, Usbekistan). A. SKOWRONEK erinnerte an den Geologen Ernst Kraus und sein Konzept der „Bodenkunde als Methode der Geomorphologie“.

In weiteren Beiträgen wurden sowohl Konzepte für als auch Berichte zu laufenden und abgeschlossenen Forschungsprojekten vorgestellt. Beispielhaft seien genannt (vollständiges Programm siehe http://www.uni-koeln.de/sfb389/wuestenraender/ ): Paläohydrologie des Nils in Ägypten, Staubprobleme und deren Messung und Milderung (Jordanien und Iran), Bodenerosionsmodellierung in Afghanistan, Geoarchäologie im Irak und in der Zentralsahara, Vegetations- und Klimarekonstruktion in Saudi Arabien und Namibia, Schwemmfächer als Standorte für Klimarekonstruktion (Death Valley, Atacama), Relevanz von Honig für die Ökonomie in Westafrika, Chronostratigraphien von Terrassen und Vegasequenzen in Spanien, Mikroplastik auf landwirtschaftlichen Nutzflächen in Kasachstan, Messung von Dünenhöhen und Sanddynamik mittels Feld und Fernerkundungsmethoden, Lössschnecken als Klimaproxy.

Das nächste Jahrestreffen des Arbeitskreises Wüstenrandforschung wird wiederum im Schloss Rauischholzhausen bei Gießen am 6./7. Februar 2026, stattfinden. Alle Interessierten sind hierzu herzlich eingeladen.

Olaf Bubenzer (Heidelberg)