Neues von Leibniz R: IÖR – Leibniz-Institut für ökologische Raumplanung
Nachhaltige Mobilität planbar machen – Projekt Goat 3.0 entwickelt Software weiter
Eine stark erweiterte Software für eine effizientere integrierte Stadt- und Verkehrsplanung ist das Ergebnis des Projektes GOAT 3.0. In dem Projekt haben verschiedene Partner, darunter das Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung (IÖR), mit dem Ziel zusammengearbeitet, Städte und Verkehr künftig nachhaltiger zu gestalten.
Bereits seit 2017 wird an der Planungssoftware GOAT geforscht. GOAT steht dabei für „Geo Open Accessibility Tool“, also ein Instrument, das offene Geodaten nutzt und mit dem sich ermitteln lässt, wie es um die Verkehrsplanung und Erreichbarkeit in Städten und Regionen steht. 2021 wurde die webbasierte Planungssoftware erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Nun haben die Partner sie im Rahmen des Projektes GOAT 3.0 aktualisiert und weiterentwickelt. Mit einem stark erweiterten Daten- und Funktionsumfang ermöglicht GOAT nun eine noch effizientere integrierte Stadt- und Verkehrsplanung mit einem Fokus auf Lebensqualität und Nachhaltigkeit. Neben dem IÖR wirkten im Projekt die Technische Universität München als Leadpartner sowie die Plan4Better GmbH, die Prof. Schaller Umwelt- Consult GmbH und die Münchner Verkehrs- und Tarifverbund GmbH mit. Gefördert wurde das Projekt mit rund einer Million Euro durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) im Rahmen der Innovationsinitiative mFUND.
Gemeinsam haben die Partner GOAT zu einer umfassenden und flexiblen WebGIS-Anwendung weiterentwickelt. Sie unterstützt Kommunen bei der Bearbeitung aktueller Fragen der Mobilitätsplanung. Erweiterte Funktionen machen es möglich, eine Vielzahl neuer Anwendungsfälle zu bearbeiten. Das reicht von der Analyse, wie gut wichtige Alltagsziele zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu erreichen sind (Stichwort 15-Minuten-Stadt), über die Optimierung von Angeboten des öffentlichen Nahverkehrs bis hin zur Entwicklung nachhaltiger Mobilitätskonzepte. Auch die Planung und Analyse von Maßnahmen zur Klimaanpassung und Grünversorgung kann GOAT nun unterstützen. Darüber hinaus war die Vorbereitung von GOAT für den deutschlandweiten Einsatz ein zentrales Anliegen. Das Projektteam hat dazu verschiedene nationale Datensätze erhoben, zusammengeführt und veredelt sowie eigene Datensätze generiert. Das IÖR wirkte hier unter anderem an der Entwicklung eines Ansatzes zur kleinräumigen Bevölkerungsschätzung unabhängig vom Zensus mit. Auch an der Konzeptionierung der neuen Indikatoren – etwa zur Grünflächenversorgung – sowie der Geodatenanalyse und der Pilotierung, also dem Test der weiterentwickelten Planungssoftware, waren Forschende des IÖR beteiligt. Zudem begleiteten sie den transdisziplinären Forschungsprozess mit zahlreichen Interviews und Workshops und stellten sicher, dass die Bedürfnisse der Endanwender*innen Berücksichtigung bei der Entwicklung finden. Die neuen Möglichkeiten von GOAT werden bereits vielfach in der Praxis genutzt. Interessierte können eine Demo-Version von GOAT nach Registrierung auf der Projektwebsite kostenfrei ausprobieren.
Kontakt
Dr. Robert Hecht
R.Hecht@ioer.de
Weitere Informationen
https://www.plan4better.de/de/goat