Stellungnahmen

Kurze Stellungnahme zur geplanten Reform des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes (April 2023)

Kritik an geplanter Reform des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes 

Zwischen Empörung und Kritik bewegt sich die Reaktion zahlreicher Beschäftigter an deutschen Hochschulen auf das am 17. März 2023 veröffentlichte Eckpunktepapier des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) zur geplanten Reform des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes (WissZeitVG). Bereits seit einigen Jahren wird weithin beklagt, dass die Arbeitsbedingungen und beruflichen Perspektiven für Doktorand:innen und Postdocs im internationalen Vergleich nur wenig attraktiv sind. Dies hängt u. a. mit befristeten Arbeitsverträgen und Begrenzungen der Beschäftigungsdauer in der Qualifizierungsphase zusammen.

Das Eckpunktepapier bietet nun Anlass zur Befürchtung, dass die geplante Reform mit dem erklärten Ziel einer Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Wissenschaft nicht greifen wird. Diese Besorgnis teilt auch Peter-André Alt, scheidender Präsident der Hochschulrektorenkonferenz, in einer HRK- Pressemitteilung. Besonders nachdrücklich werden die wesentlichen Kritikpunkte in einem Papier zusammengefasst, das innerhalb weniger Wochen von mehr als 3.000 Professor:innen – darunter auch einige Kolleg:innen aus der Geographie – unterzeichnet wurde (https://profsfuerhanna.de/stellungnahme/).

Der Verband für Geographie an deutschsprachigen Hochschulen und Forschungseinrichtungen (VGDH) stimmt den Kritikpunkten zu und unterstützt die Stellungnahme.
Die Berichterstattung in der renommierten Fachzeitschrift Nature unterstreicht, dass die Debatte in Deutschland mittlerweile auch internationale Beachtung findet. 

Boris Braun, Vorsitzender des VGDH, und Tim Freytag, Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des VGDH