Die Debatten um Visualität und Visualisierungen in der raumbezogenen Forschung haben sich in den letzten Jahren in viele Richtungen diversifiziert; die Bedeutung des Visuellen und auch die Anwendung visueller Forschungsmethoden und Praxen der Visualisierung haben zugenommen. Modi des Fotografierens, Zeichnens, Filmens oder der Erstellung von Comics oder Zines bieten jedoch teils noch immer wenig geahnte Chancen der Erforschung raumbezogener Wahrnehmungen, Identitäten, Praktiken und Imaginationen. Gleichzeitig dient Visualisierung nicht nur der Beforschung von Themen, sondern kann auch bei der Exploration von Zugängen oder der Dokumentation von Forschungsprozessen helfen. In den vergangenen Jahren hat sich das DFG‐Netzwerk „Visualisierung qualitativer Geographien“ mit einigen dieser Debatten praktisch und theoretisch auseinandergesetzt und dazu eine Online-Methodenbox publiziert (bit.ly/methodbox); aktuell entsteht außerdem ein Handbuch.
Die Tagung „Visuelle Geographien – Ansätze, Methoden, Fragen“ vom 28. bis 29. November 2024 in Leipzig bietet die Gelegenheit, aktuelle Wissensstände zusammenzuführen, andere Blickwinkel einzunehmen, neue Einsichten auszutauschen und offene Fragen zu diskutieren. Das Ende der vierjährigen Arbeit des Netzwerks soll genutzt werden, um die Debatten um Visualisierung zu verstetigen und mit weiteren Kontexten und methodischen Entwicklungen zur raumbezogenen Visualität zu verknüpfen. Dazu wird die Gründung eines Arbeitskreises „Visuelle Geographien“ vorgeschlagen.
Eingereicht werden können Beiträge zu folgenden wie auch zu weiteren Themen rund um den inhaltlichen Fokus der Tagung:
- Methodische und epistemologische Beiträge zu Grundlagen der Visualisierung in der Geographie
- Einblicke in aktuelle Debatten um Visualisierung aus anderen Disziplinen mit Bezug zu geographischen Themen bzw. mit Raumbezügen
- Erfahrungsberichte, Stolpersteine und Work‐in‐Progress‐Berichte zur Praxis der Visualisierung
- Spezifische Anwendungsbeispiele von Visualisierung in qualitativen Forschungen
- Diskussionen visueller Ansätze, die quantitative und qualitative Daten kombinieren
- Digitale und KI‐generierte Visualisierungspraktiken
- Experimentelle oder praktische Workshop-Formate zu Visualität und Raum
- How‐to‐Formate für bestimmte visuelle Erhebungs‐ oder Analysemethoden
Präsentationen können auf Deutsch oder Englisch gehalten werden, Workshop-Sprache ist Deutsch. Für die Versorgung während der Veranstaltung wird ein Teilnahmebeitrag von 25 Euro erhoben.
Einreichungen und Interessensbekundungen senden Sie bitte bis 15. August 2024 an visgeotagung(at)listserv.dfn.de