Urbane Transformation Ruhr: Herausforderungen und Perspektiven
51. Treffen des AK Stadtzukünfte
in Kooperation mit dem Kompetenzfeld Metropolenforschung (KoMet) der UA Ruhr
Duisburg, 7. und 8. Juni 2024
Zielsetzung
Über viele Jahrzehnte haben die Herausforderungen, Prozesse und Ergebnisse des Strukturwandels und der darauf ausgerichteten Strukturpolitik in der Region Ruhr die Aufmerksamkeit von Raumwissenschaften und Planungspraxis auf sich gezogen. Insbesondere Strategien und Projekte zur Förderung einer Wissensgesellschaft und -ökonomie sowie den Wandel adressierende Formate wie die IBA Emscherpark (1989-99) oder die Kulturhauptstadt Ruhr 2010 haben dabei im Fokus gestanden. Letztere setzten auf Experimente, Innovation und Imagewandel und gaben Impulse für Generationenprojekte wie den Emscherumbau.
Heute befindet sich die Region, deren Wachstum auf fossilen Energieträgern und umweltschädlichen Industrien gründete, inmitten einer „Zeitenwende“ und einer Neuausrichtung im Sinne einer sozial-ökologischen Transformation. Diese wird angesichts zunehmender gesellschaftlicher Diversität und Polarisierung mit dem Anspruch auf Chancen-, Zugangs- und Teilhabegerechtigkeit verbunden. In Abgrenzung zum „Strukturwandel“ impliziert der Begriff der Transformation einen umfassenden Epochenbruch, der eine grundsätzliche Neuausrichtung im Denken und Handeln erfordert. Entsprechend braucht es neue Leitbilder und Strategien sowie eine neue Governance in veränderten Akteurskonstellationen.
Hieraus ergeben sich zentrale Fragen an Wissenschaft, Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft:
- Welche Narrative, Strategien, Konzepte und Projekte werden zur Bewältigung der Transformation von wem entwickelt?
- Welche Akteure übernehmen in welchen Allianzen und Kooperationsformen dabei Verantwortung im Sinne von Leadership?
- Welche Perspektiven eröffnen sich in den verschiedenen Handlungsfeldern und auf unterschiedlichen Maßstabsebenen für die urbane Transformation?
- Welche Gelingensfaktoren und welche Fallstricke lassen sich – auch aufgrund von Pfadabhängigkeiten – identifizieren?
Diesen und weiteren Fragen will der AK Stadtzukünfte im Dialog zwischen Wissenschaft und Praxis nachgehen. Die Tagung wird veranstaltet in Kooperation mit dem Kompetenzfeld Metropolenforschung der UA Ruhr und mit Unterstützung durch die GEBAG in Duisburg.
Programm
Freitag, 7. Juni 2024
Veranstaltungsort: Alte Feuerwache Hochfeld, Friedensstraße 5-6, 47053 Duisburg
13:00 Begrüßung und Einführung
13:15 – 13:45 Uhr: Keynote-Vortrag
Prof. Dr. Uwe Schneidewind (Oberbürgermeister von Wuppertal, ehem. Präsident des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt und Energie): Vom Wissenschaftler zum Oberbürgermeister: Zu den Fallstricken und Lichtblicken urbaner Transformation
13:45 – 15:45 Uhr: Urbane Transformation Ruhr: Die regionale Perspektive (Kurzinputs und Diskussion)
- Garrelt Duin (Regionaldirektor RVR): Auf dem Weg zur grünsten Industrieregion der Welt!? Anspruch und Tragfähigkeit eines neuen Narrativs
- Susanne Linnebach (Leiterin der Abteilung für Mitgliedermanagement und Raumentwicklung, Emschergenossenschaft/Lippeverband): Transformation und Emscher 4.0. Perspektiven für die nächste Etappe der sozial-ökologischen Transformation in der Emscher Region
- Nina Frense (Geschäftsführerin IGA Metropole Ruhr 2027/Beigeordnete RVR): IGA Metropole Ruhr 2027 – Impulse zum Wandel im Quartier
- Dr. Thorsten Wiechmann (Fakultät Raumplanung, TU Dortmund): Die Zukunft der Region Ruhr: Worauf müssen wir uns vorbereiten?
- anschließend Podiumsdiskussion/Plenum
15:45 – 16:30 Uhr: Kaffeepause
16:30 – 18:00 Uhr: Urbane Transformation Ruhr: Die lokale Perspektive (Kurzinputs und Diskussion)
- Svenja Haferkamp (Bereichsleiterin Strategie und Neue Urbanität, GEBAG Duisburger Baugesellschaft mbH): Sozial-ökologische Transformation und neue Urbanität in Duisburg – zur Rolle der GEBAG als Wohnungsunternehmen und Flächenentwickler
- Ibrahim Yetim (Geschäftsführer Urbane Zukunft Ruhr GmbH): Gestaltung der sozial-ökologischen Transformation in Duisburg-Hochfeld im Rahmen des Leitprojekts „Urbane Zukunft Ruhr“ des Initiativkreises Ruhr mit der Stadt Duisburg
- Dr. Uta Hohn (Geographisches Institut, Ruhr-Universität Bochum): Gut gemeint ist noch nicht gut gemacht: Transformative Governance in superdiversen Ankunftsräumen – Erkenntnisse aus Duisburg-Hochfeld
- anschließend Podiumsdiskussion/Plenum
18:00 Uhr: Abschluss und Ausblick
Option zum gemeinsamen Abendessen im Restaurant Class Kösem, Wanheimer Str. 53a, Duisburg-Hochfeld (Selbstzahler)
Samstag, 8. Juni 2024
Treffpunkt: 08:30 Uhr: Fernbusbahnhof am Duisburger Hauptbahnhof (Mercatorstraße)
Exkursion: Neue Urbanität und sozial-ökologische Transformation in Duisburg
08:30 – 11:30 Uhr: Busexkursion zu dem Stadtteilentwicklungsprojekt Urban Zero Ruhrort sowie den Flächenentwicklungsprojekten Wedau Süd, Wedau Nord und Duisburger Dünen
11:30 – 13:30 Uhr: Fußexkursion zur Stadtteilentwicklung in Duisburg Hochfeld und den Einflüssen von ISEK, Urbane Zukunft Ruhr und IGA 2027 (Treffpunkt: Brückenplatz)
13:30 Uhr: Mittagessen im RheinPark (optional; Selbstzahler)
Anmeldungen
Anmeldungen werden ab sofort entgegengenommen unter metropolenforschung@uaruhr.de. Da die Plätze für die Exkursion am Samstag aufgrund von Buskapazitäten begrenzt sind, werden diese in der Reihenfolge des Eingangs der Anmeldungen vergeben. Bitte vermerken Sie in Ihrer Anmeldung:
– Ihren Namen und Ihre Institution
– Teilnahme am Freitag [ ] – Teilnahme Abendessen am Freitag (Selbstzahler) [ ]
– Teilnahme Busexkursion am Samstag [ ] – Teilnahme Fußexkursion am Samstag [ ]
– Teilnahme Mittagessen am Samstag (Selbstzahler) […]
Aufgrund der großzügigen Unterstützung der Tagung durch die GEBAG Duisburg können wir auf die Erhebung von Teilnahmegebühren verzichten. Wir freuen uns auf Ihr Kommen und einen regen Austausch!