Forschung

Einblicke in die Geographie

„GreenBalance“ untersucht Gesundheitsauswirkungen städtischer Biodiversität

Städtische Grünflächen sind von zentraler Bedeutung für die Gesundheit. Sie wirken sich positiv auf das Stadtklima aus, bieten Räume für sportliche und soziale Aktivitäten und haben somit Einfluss auf die physische, mentale und soziale Gesundheit. Jedoch werden diese Wirkungen den Grünflächen oft zu pauschal zugeschrieben, ohne hierbei zwischen unterschiedlichen Arten von Grünflächen (z. B. Größe, Struktur, Ausstattung) zu differenzieren. Nicht alle Grünflächen haben die gleichen Gesundheitswirkungen und oftmals stehen die verschiedenen Wirkungen sogar im Widerspruch zueinander. Naturnahe Flächen mit diverser Vegetationsstruktur liefern z. B. viele ökologische Vorteile, eignen sich aber nur bedingt für sportliche oder soziale Aktivitäten.

Neben den positiven Wirkungen städtischer Grünflächen birgt die urbane Biodiversität auch Gefahren. Insbesondere vektorübertragende Krankheiten (z. B. durch Zecken oder Stechmücken) sind ein zunehmendes Gesundheitsrisiko, ebenso kann die urbane Biodiversität allergische Beschwerden verstärken. Die individuellen Charakteristika von Grünflächen beeinflussen beispielsweise die Habitatqualität und somit auch die Menge der übertragenden Insekten oder Spinnentiere. Die Durchseuchung der Zecken mit Pathogenen hängt zusätzlich mit den vorhandenen Wirten zusammen, die ebenfalls durch die Grünflächen beeinflusst werden. Auch ist es durchaus möglich, dass dieselben Eigenschaftenvon Grünflächen sowohl positive als auch negative Gesundheitswirkungen haben.

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von „GreenBalance“ bei einer Zeckenerhebung im Bonner Kottenforst (August 2023)

„GreenBalance“ zieht Bilanz

Die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Nachwuchsforschergruppe „GreenBalance“ hat das Ziel, an den Beispielen von Köln und Bonn die positiven und negativen Gesundheitsauswirkungen städtischer Grünflächen kleinräumig zu bilanzieren. Hierbei wird ein ganzheitlicher Ansatz angewendet, der die physische, mentale und soziale Gesundheit berücksichtigt. Im Sinne des Planetary-Health-Ansatzes werden die Wechselwirkungen zwischen Umweltfaktoren und menschlicher Gesundheit analysiert, um Synergien und mögliche Konflikte zwischen Biodiversitätsförderung, Ökosystemleistungen und Gesundheitsrisiken zu identifizieren. Neben wissenschaftlichen Erkenntnissen sollen dabei auch Handlungsempfehlungen zur  Maximierung der positiven Auswirkungen erarbeitet und an Entscheidungsträger kommuniziert werden.

Um die Ziele der am GeoHealth Centre des Instituts für Hygiene und Public Health des Universitätsklinikums Bonn angesiedelte Nachwuchsforschergruppe zu erreichen, werden drei Einzelstudien durchgeführt: Eine Arbeit beschäftigt sich mit Ökosystemleistungen und den entsprechenden Effekten auf die physische Gesundheit mit einem Fokus auf die Lufthygiene. Die zweite Studie beforscht die mentalen Gesundheitswirkungen, insbesondere die Effekte der wahrgenommenen Biodiversität und der Geräuschkulisse. Bei der dritten Untersuchung liegt der Fokus auf den Gesundheitsrisiken durch Zecken, wobei das Vorkommen und die Durchseuchung der Zecken sowie das menschliche Expositionsverhalten im Vordergrund stehen.

KONTAKT

Dr. Timo Falkenberg Nachwuchsforschergruppenleiter „GreenBalance“
GeoHealth Centre, Institut für Hygiene und Public Health, Universitätsklinikum Bonn

Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von greenbalance.geohealth-centre.de zu laden.

Inhalt laden

PGJsb2NrcXVvdGUgY2xhc3M9IndwLWVtYmVkZGVkLWNvbnRlbnQiIGRhdGEtc2VjcmV0PSJDNVl4eWk5WGxaIj48YSBocmVmPSJodHRwczovL2dyZWVuYmFsYW5jZS5nZW9oZWFsdGgtY2VudHJlLmRlLyI+R1JFRU5CQUxBTkNFIFN0YXJ0c2VpdGU8L2E+PC9ibG9ja3F1b3RlPjxpZnJhbWUgY2xhc3M9IndwLWVtYmVkZGVkLWNvbnRlbnQiIHNhbmRib3g9ImFsbG93LXNjcmlwdHMiIHNlY3VyaXR5PSJyZXN0cmljdGVkIiBzdHlsZT0icG9zaXRpb246IGFic29sdXRlOyB2aXNpYmlsaXR5OiBoaWRkZW47IiB0aXRsZT0iJiM4MjIyO0dSRUVOQkFMQU5DRSBTdGFydHNlaXRlJiM4MjIwOyAmIzgyMTI7IEdyZWVuQmFsYW5jZSIgc3JjPSJodHRwczovL2dyZWVuYmFsYW5jZS5nZW9oZWFsdGgtY2VudHJlLmRlL2VtYmVkLyM/c2VjcmV0PVZVcFJ5YlNwNFkjP3NlY3JldD1DNVl4eWk5WGxaIiBkYXRhLXNlY3JldD0iQzVZeHlpOVhsWiIgd2lkdGg9IjYwMCIgaGVpZ2h0PSIzMzgiIGZyYW1lYm9yZGVyPSIwIiBtYXJnaW53aWR0aD0iMCIgbWFyZ2luaGVpZ2h0PSIwIiBzY3JvbGxpbmc9Im5vIj48L2lmcmFtZT4=

Der Artikel ist in Zusammenarbeit mit der Geographischen Rundschau im Westermann-Verlag, Heft 4-2024 erschienen.